• für den Neckar-Odenwald-Kreis
    Seniorenwegweiser

Gesundheitsvorsorge, Krankenhaus und Rehabilitation

Gesetzliche Krankenver­sicherung

In Deutschland gibt es ein Nebeneinander von gesetzlicher (GKV) und privater Krankenversicherung (PKV). Beide Systeme haben ihre Vorteile. Während die private Krankenversicherung beispielsweise mit höherwertigen Leistungen zu überzeugen weiß, profitieren Familien durch die kostenlose Mitversicherung von Kindern in der gesetzlichen Krankenversicherung.

Wer zwischen PKV und GKV wählen kann, sollte sich daher im Vorfeld über verschiedene Kriterien wie BeitragsberechnungLeistungsumfang und Wechseloptionen informieren.

Private Krankenversicherung (PKV) und Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) funktionieren nach unterschiedlichen Regeln. Während in der PKV das sogenannte Äquivalenzprinzip gilt, findet in der GKV das Solidarprinzip Anwendung.

Äquivalenzprinzip bedeutet, die Versicherungsbeiträge so zu kalkulieren, dass sie die Kosten der versicherten Leistungen abdecken. Im Umkehrschluss heißt das: wer in der PKV bereit ist, höhere Beiträge zu zahlen, kann dafür auch mehr Leistungen erhalten. Versicherte können dabei in gewissem Umfang das Leistungsniveau selbst bestimmen. In der GKV werden die Beiträge dagegen aufgrund des geltenden Solidarprinzips nach der wirtschaftlichen Tragfähigkeit erhoben. Deshalb orientieren sich die Beiträge hier am erzielten Einkommen. Ein direkter Zusammenhang zwischen Beitragshöhe und Leistungen besteht in der GKV nicht. Stattdessen gilt ein festgelegter Katalog an Pflicht- oder Regelleistungen, auf die jedes GKV-Mitglied in gleicher Weise Anspruch hat. Sie orientieren sich am „medizinisch Notwendigen“. In Deutschland wird die Krankenversicherung von zwei unterschiedlichen Systemen getragen: der GKV und der privaten Krankenversicherung (PKV). Die GKV bietet für fast 90 Prozent der Bevölkerung verlässlichen Gesundheitsschutz. Mehr als 70 Millionen Bürgerinnen und Bürger sind hier versichert, um bestmögliche medizinische Versorgung zu erhalten.

Solidarität aus Prinzip

Die GKV funktioniert nach dem Solidarprinzip: Die Beiträge richten sich nach der finanziellen Leistungsfähigkeit der Mitglieder, die Gesundheitsleistungen sind für alle gleich. Die derzeit rund 100 existierenden Krankenkassen gewähren dann sowohl ihren beitragszahlenden Mitgliedern als auch den rund 16 Millionen beitragsfrei mitversicherten Familienangehörigen medizinisch notwendige Leistungen. Tragendes Prinzip der GKV ist also der Solidarausgleich – zwischen Gesunden und Kranken, zwischen gut Verdienenden und weniger gut Verdienenden, zwischen Jungen und Alten, zwischen Alleinstehenden und Familien.

Was sind die Leistungen der Krankenversicherung?

Hierzu zählen insbesondere die ärztliche, zahnärztliche und psychotherapeutische Behandlung, die Versorgung mit Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmitteln, die häusliche Krankenpflege, die Krankenhausbehandlung sowie die Leistungen zur medizinischen Rehabilitation und sonstige Leistungen.

Private Krankenver­sicherung

In der privaten Krankenversicherung (PKV) wird Versicherungsschutz durch private Unternehmen angeboten. Dort versichern sich in erster Linie Personen, die nicht der Versicherungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) unterliegen oder die versicherungsfrei sind.

Anders als in der GKV ist in der PKV die Prämienhöhe vom Umfang der versicherten Leistungen und vom individuellen versicherten Risiko abhängig (sogenanntes Äquivalenzprinzip). Ein weiterer Unterschied ist das Kostenerstattungsprinzip: Danach bezahlen privat Krankenversicherte Rechnungen der Ärztinnen und Ärzte sowie der sonstigen Leistungserbringer grundsätzlich unmittelbar selbst und reichen die Rechnungen ihrerseits zur Erstattung bei ihrem privaten Krankenversicherer ein. Ein Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung steht nur bestimmten Personen offen, die nicht der Versicherungspflicht in der GKV unterliegen, wie beispielsweise Selbstständigen, Beamtinnen und Beamten sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit einem Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze. Aber auch dem Wechsel von der PKV in die GKV sind enge Grenzen gesetzt.

Bürgerinnen und Bürger, die privat krankenversichert sind, müssen zudem eine private Pflege-Pflichtversicherung abschließen.

Im Neckar-Odenwald-Kreis sorgen mehrere Kliniken für die gesundheitliche Versorgung in den verschiedensten Bereichen. Klinikstandorte sind u.a.: Buchen, Hardheim und Mosbach.

Die Leistungen der Neckar-Odenwald-Kliniken (in Trägerschafts des Landkreises) werden ergänzt von der Diakonie-Klinik in Mosbach und durch den Krankenhausverbund  Hardheim-Walldürn. Im Neckar-Odenwald-Kreis ist ein breites Spektrum von ärztlichen Dienstleistungen abgedeckt. 

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Die Logopädie widmet sich Menschen, die durch eine Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- oder Hörbeeinträchtigung in ihrer Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt sind.

Logopädische Maßnahmen umfassen Diagnose, Beratung und Therapie von Störungen des Sprachverständnisses gesprochener und geschriebener Sprache, der Atmung, der Stimme, der Mundfunktion, des Hörvermögens, des Schluckens und der Wahrnehmung.

Sie wird, falls notwendig, vom Arzt verordnet.

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Die Physiotherapie wird eingesetzt, um Schmerzen zubehandeln und Funktions- und Aktivitätseinschränkungen zu beseitigen. Sie kann auch präventiv erfolgen.

Sie nutzt primär manuelle Fertigkeiten des Therapeuten, ergänzt durch natürliche physikalische Reize (Wärme, Kälte, Druck, Strahlung, Elektrizität) und fördert die Eigenaktivität (koordinierte Muskelaktivität und bewusste Wahrnehmung). Neben dem Bewegungsapparat können auch Nerven-, Herz-, Gefäß-, Stoffwechsel- und Atemwegserkrankungen behandelt werden. Sie reicht von der Krankengymnastik über Massage und Elektrotherapie bis hin zur Lymphdrainage.

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Ergotherapie setzt vor allem im neurologischen und orthopädischen Bereich an, zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder bei rheumatischen Erkrankungen.

Grundsätzlich gibt es drei Bereiche:

  • Motorischer Bereich:
    Durch mobilisierende Maßnahmen wie Gelenkschutz oder Hilfsmittel soll der Patient selbständig werden.
  • Hirnleistungs- und Konzentrationstraining:
    Durch Aufgaben (Übungsblätter, Computertraining, therapeutische Spiele) können Konzentration, Merkfähigkeit und Ausdauer verbessert werden.
  • Aktivitäten des täglichen Lebens:
    Der Patient lernt alltagsbezogene Aufgaben (Einkaufen, Anziehen, einfaches Essen richten) zubewältigen.

Ergotherapie wird – falls medizinisch notwendig – vom Arzt verordnet.

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